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Um sich den vielfältigen Herausforderungen des Themas resilientes Altern zu stellen und dem Aufruf der WHO zum Jahrzehnt des gesunden Alterns zu folgen, wurde im März 2022 die Leibniz-Forschungsallianz „Resilientes Altern“ gegründet. Er besteht derzeit aus vierzehn Leibniz-Instituten und einem assoziierten Leibniz-Institut mit Wissenschaftlern aus vielen verschiedenen Disziplinen: Biologie, Medizin, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften. Der Forschungsverbund integriert zwei große Forschungsperspektiven, nämlich die Erforschung von Resilienzverläufen während des Alterns und die Erforschung von Mechanismen des resilienten Alterns mit dem Fokus auf adaptiver Plastizität.

Der Forschungsverbund hat folgende Ziele:

  • die starken Agenden der Alters- und Resilienzforschung in einem kohärenten Konzept des „Resilient Ageing“ zu vereinen
  • die bisher eher weit gefassten Begriffe „Resilienz und Altern“ zu einem für die Resilienzforschung außerordentlich wichtigen Thema „Resilient Ageing“ zu integrieren
  • die Bündelung des Fachwissens aller Partnerinstitute, um die Forschungsergebnisse des vorangegangenen LRA zum Thema „Gesundes Altern“ zu erweitern und darüber hinauszugehen
  • eine praktische Herangehensweise an das Thema „Resilientes Altern“ entwickeln, um das zukünftige Leben der Senioren so gesund wie möglich zu gestalten.

Das Forschungsprogramm gliedert sich in sechs interdisziplinäre Forschungsbereiche (engl. Interdisciplinary Research Area, IRA).

IRAs 1-5 untersuchen systematisch die intrinsischen (molekularen, genetischen, etc.) Faktoren und extrinsischen (Lebensstil und Umwelt, etc.) Faktoren, welche die adaptive Plastizität im Alterungsprozess beeinflussen.

IRA 6 entwickelt und integriert Methoden zur Quantifizierung und Formalisierung von Mechanismen und dynamischen Verlaufsänderungen, z.B. Zustandsänderungen und Umschaltvorgänge (sog. "tipping points" oder Kipppunkte), um Prädiktoren für resilientes Altern zu ermitteln.

Jede IRA skizziert Arbeitspläne mit klaren Forschungsfragen für die interdisziplinäre Arbeit, Meilensteine, die skizzieren, wie der Fortschritt und die Beiträge der beteiligten Institute quantifiziert werden kann.

Begleitendes Bildmaterial.

Interdisziplinäre Forschungsfelder.


  • Diese Forschungsgruppe zielt darauf ab, wirksame Mechanismen gegen das Versagen molekularer Signalwege zu analysieren, die die adaptive Plastizität von Zellen, Geweben und Organismen bei der Alterung beeinträchtigen. Durch die Anwendung eines integrativen Ansatzes, bei dem Multi-omics-Daten kombiniert werden, wird die Studie phänotypische und biologische Prädiktoren identifizieren, die als Referenzpunkte für normales Altern auf der Ebene der Signalwege dienen.

IRA 1.

Mechanismen des Alterns auf der Ebene molekularer Signalwege.

Teilnehmende Institute:
BIPS, DDZ, DIfE, FLI, IUF, IZW, LIN, LIR


  • Diese Forschungsgruppe erforscht wie genetische Unterschiede die molekularen Signalwege des resilienten Alterns in verschiedenen Modellsystemen beeinflussen. Genvarianten nehmen Einfluss auf Stoffwechselwege und vermitteln Wechselwirkungen mit Ernährungs- und anderen Umweltkomponenten, die den Alterungsverlauf beeinflussen können.

IRA 2.

Genetische Determinanten metabolischer Plastizität und resilienten Alterns.

Teilnehmende Institute:
IGB, FLI, IZW, LIR


  • Der Mensch ist in seinem Lebens- und Arbeitsumfeld chemischen und physikalischen Faktoren ausgesetzt. Kohortenstudien bringen diese Faktoren mit beschleunigter Alterung und altersbedingten Krankheiten in Verbindung. Diese Forschungsgruppe will die molekularen Alterungsmechanismen aufschlüsseln, indem sie die Umweltfaktoren und ihre Auswirkungen auf die adaptiven metabolischen Plastizitätswege untersucht.

IRA 3.

Physikalische und chemische extrinsische Faktoren, die Einfluss haben auf Mechanismen und Dynamiken des Alterungsprozesses.

Teilnehmende Institute:
IGB, IfADo, FLI, IUF, IZW


  • In epidemiologischen Studien wurde wiederholt und nachdrücklich gezeigt, dass Lebensstilfaktoren die Alterung beeinflussen. Die direkten biologischen Effekte dieser Faktoren haben nachweislich zu einer Verbesserung der Gesundheitsparameter und der Lebenserwartung bei nicht-menschlichen Primaten und Menschen geführt. Diese Forschungsgruppe führt vorhandene Daten über menschliche Kohorten mit molekularen Analysen von Lebensstilfaktoren (z. B. Mikronährstoffe) und Immunreaktionen sowie Tiermodellen zusammen, um diese Faktoren in Bezug auf die adaptive metabolische Plastizität zu testen.

IRA 4.

Faktoren der Lebensführung, welche die Resilienz und die Dynamik des Alterns beeinflussen.

Teilnehmende Institute:
BIPS, DDZ, DIfE, DIW/SOEP, IfADo, IUF, LIR


  • Gesellschaftliche Interaktionen auf individueller Ebene und die Interaktionen des Individuums innerhalb seiner sozialen Umfelder (z.B. soziale Hierarchien) sowie innerhalb seiner ökologischen Umfelder (z.B. ländliches vs. städtisches Umfeld) haben nachweislich einen Einfluss auf die Alterung. Diese Forschungsgruppe untersucht soziale und ökologische Faktoren in Bezug auf deren Einfluss auf das Altern, um hieraus neue Hypothesen zu generieren.

IRA 5.

Soziale und ökologische Fakoren, die resiliente Alterungsmechanismen und die Dynamik des Alterns prägen.

Teilnehmende Institute:
BIPS, DDZ, DIW/SOEP, IGB, IfADo, IfW, IUF, IZW, LIR, SGN, WZB


Begleitendes Bildmaterial.
  • Diese Forschungsgruppe umfasst zwei Modellierungsplattformen für den Austausch virtueller Daten und die Überwachung der Code-Entwicklung. Bei den beiden Modellierungsplattformen handelt es sich um "Dynamische Trajektorienänderungen" und "Modellierung von molekularen und Signalweg-Interaktionen". Mit seiner Modellierungsexpertise entwickelt dieser interdisziplinäre Forschungsbereich Methoden zur Formalisierung von Mechanismen des resilienten Alterns und zur Identifizierung von Prädiktoren.
Begleitendes Bildmaterial.

IRA 6.

Modellierung von Prädiktoren für resilientes Altern.

Alle Institute werden in IRA 6 involviert sein.

Modelling Platform 1 — Dynamic Trajectory Changes; Platform host: IUF
Modelling Platform 2 — Modelling of Molecular and Pathway Interactions; Platform host: FLI

IRAs